Germaine
1. April 2024
Ernte, Trocknen und Trimmen von Cannabis
Sobald der Erntezeitpunkt bestimmt ist und eventuelle Spül- und Dunkelphasen abgeschlossen sind, folgt der eigentliche Ernteprozess. Dieser Prozess ist entscheidend, um die Qualität und Potenz der Cannabisblüten zu maximieren.
Sicherlich hat jeder Grower im Laufe der Zeit seine eigenen Vorlieben und Vorgehensweisen entwickelt, hier nun aber die Methode, die sich für uns als einfachste und beste Methode bewährt hat - für euch in einer Step-by-Step-Anleitung. Mit zunehmender Erfahrung werdet auch ihr sicherer in diesem Schritt.
Der eigentliche Erntevorgang
Abschneiden der Pflanzen
Schneidet die Pflanze an ihrem Stamm nahe des Growmediums ab. Einige Anbauer entscheiden sich, einzelne Zweige zu schneiden, anstatt die ganze Pflanze auf einmal zu ernten. Da wir die Pflanze noch weiter verarbeiten, können wir die Pflanze guten Gewissens komplett umlegen und erstmal Kopfüber aufhängen.
Entfernen großer Blätter
Jetzt entfernen wir die größeren Blätter, die keine Trichome tragen. Diese Blätter, oft als "Sonnengsegel" bezeichnet, enthalten wenig bis keine Wirkstoffe und werden üblicherweise nicht verwendet. Euch würden Sie im Trocknungsprozess nur hindern. Daher weg damit.
Aufteilen in Ableger
Die „gesäuberte“ Pflanze nehmt ihr dann und schneidet sie in kleine „Ableger“, damit man sie gut aufhängen kann, ohne dass sich die Buds dabei berühren. Wir nehmen zur besseren Aufbewahrung z. B. Kleiderbügel, da man hier die kleinen Ableger wunderbar einhängen und im dunklen Zelt langsam trocknen kann.
Trocknung
Zum Trocknen aufhängen
Hängt die beschnittenen Zweige kopfüber in einen gut belüfteten, dunklen Raum oder legt sie auf Trockengestelle. Die ideale Temperatur liegt hier zwischen 18 - 22°C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 45 - 55%. Im besten Fall nutzt ihr hierfür euer gerade freigewordenes Growzelt, da ihr hier sämtliche Faktoren wie Umluft, Abluft und Dunkelheit wunderbar beeinflussen könnt.
Überwachung des Trocknungsprozesses
Der Trocknungsprozess kann je nach Umgebung 7 - 14 Tage dauern. Die Blüten sind ausreichend getrocknet, wenn die Stängel hörbar "knacken". Kontrolliert nach den besagten 7 Tagen regelmäßig, ob die Pflanzen schon soweit sind und fangt nicht erst nach 14 Tagen an. Dann könnte es mitunter zu spät sein und der Prozess der stückweisen Trocknung bereits überschritten. Das Resultat wären dann Einbußen in Geschmack und Terpenen.
Damit euch euer frisch geerntetes Cannabis nicht schimmelt, solltet ihr für eine gute Umluft sorgen. Achtet dabei darauf, dass die hängenden Buds nicht gerade direkt angeblasen werden. Hier unsere Produktempfehlungen zu diesem Schritt:
Trimmen
Nachdem die Pflanzen nun also ausreichend getrocknet sind, beginnt der eigentliche Trimmpozess. Nehmt euch jede Pflanze einzeln vor und tragt sie in einem großen Behälter dorthin, wo ihr schneiden wollt. Wir empfehlen für diesen Vorgang drei unterschiedliche Behälter. Einen großen Behälter in dem ihr die gesamte getrocknete Pflanze während des Trimmens lagern könnt. Einen weiteren flachen, großen Behälter, über dem ihr die Maniküre vollziehen könnt und der die ganzen mit Harz versehenen Reste und kleinen Mini-Buds auffängt. Hieraus kann man dann später Hash oder Cannabis-Butter machen.
Hierfür gibt es auch extra Trimmschalen. (siehe Produktempfehlung weiter unten) Und zu guter Letzt eine Schüssel, in die ihr die manikürten Buds dann hineinlegen könnt. Da dieser Prozess mitunter länger dauern könnte, nehmt euch hier im besten Fall Hilfe zur Hand.
Einzelne Triebe herausschneiden
Nehmt euch die getrockneten Triebe einzeln vor. Als erstes löst ihr einen Trieb aus dem großen getrockneten Stamm, so, dass ihr ihn am unteren Ende gut mit den Fingern greifen und drehen könnt.
Popcorn-Buds entfernen
Nun beginnt damit, mit der Schere eurer Wahl die kleinen nicht ausgewachsenen Buds zu entfernen und aufzufangen. Die kleinen, meist Popcorn-großen Buds sind die Trimm-Arbeit meist nicht wert und reichen den meisten nicht für eine Rauch- oder Vape-Session aus. Daher verzichten wir z. B. darauf diese einer Maniküre zu unterziehen und nutzen diese später, um sie weiterzuverarbeiten.
Zuckerblätter entfernen
Hier könnt ihr euch nun langsam um die Maniküre der Buds kümmern. Hierzu nehmt ihr euch eine feine Schere oder Fadenschere und schneidet die kleinen Zuckerblätter aus den Buds. Ihr werdet schnell merken, dass jede Sorte und jede Pflanze anders ist. Habt ihr euch gerade an die Struktur und den Wuchs der einen Pflanze gewöhnt, seid ihr fertig und müsst euch dem nächsten Phänotyp stellen. Im Laufe der Zeit werdet ihr ein gutes Gefühl dafür entwickeln, was die angemessene Maniküre ist. Versucht grundsätzlich so viel Blattmaterial wie möglich zu entfernen, da dies nicht so gut schmeckt wie die Blüte.
"Bud-Nuggets" formen
Durch das Entfernen der kleinen Blätter in den Blüten, gebt ihr den Buds ihre typische Form. Je sauberer hier gearbeitet wird, desto schöner ist das Endergebnis. Daher schneidet hier ordentlich, aber werdet nicht pedantisch. Versucht darauf zu achten, dass ihr das Harz und die Trichome so gut wie möglich erhaltet. Sobald die Blätter nach bestem Wissen und Gewissen entfernt sind, schneidet ihr die großen Buds zu kleinen Nuggets, indem die Blüten vom Stängel getrennt und in euer finales Auffanggefäß gegeben werden.
Wiegen und zur Aufbewahrung geben
Zu guter Letzt wiegen wir unsere Ernte pro Pflanze und geben Sie in unsere Gläser zum Aushärten und „curen“. Wichtig ist hier, pro Pflanze abzuwiegen und „einzumachen“, da es unmöglich ist, den Überblick in einem großen Gefäß voll Nuggets zu behalten.
Herzlichen Glückwunsch. Eure Buds sind nun perfekt "in shape". Fertig gereift sind sie aber leider noch nicht. Sie sind zwar jetzt schon rauchbar und einen Rausch wird sie auch bescheren. Allerdings ist hier noch nicht Schluss. Wir werden uns im Weiteren anschauen, wie ihr eure Blüten lagern könnt, damit ihr kein Potential verschenkt und im besten Fall sogar noch etwas dafür tun könnt, dies zu optimieren. Bevor wir uns damit genauer beschäftigen, möchten wir euch die Vor- und Nachteile des Trockentrimmens, bzw. des Nasstrimmens aufzeigen und begründen, warum wir uns immer wieder für das Trockentrimmen entscheiden würden.
Trockentrimmen vs. Feuchttrimmen
Vorteile des Trockentrimmens
- Einfachere Handhabung
Getrocknete Blüten sind oft einfacher zu handhaben und zu trimmen als nasse, da sie weniger klebrig sind. - Bessere Qualitätskontrolle
Trockentrimmen erlaubt eine präzisere Entfernung der Blätter, was zu einer attraktiveren Endblüte führen kann.
Nachteile des Trockentrimmens
- Zeitaufwendiger
Das Beschneiden nach dem Trocknungsprozess kann aufgrund der Fragilität der trockenen Blüten länger dauern. - Potenzieller Verlust von Trichomen
Während des Trimmens von trockenen Blüten können mehr Trichome verloren gehen, was die Potenz leicht reduzieren kann.
Vorteile des Nass-Trimmen
- Schnelleres Trocknen
Durch das Entfernen der überschüssigen Blätter kann die Luft besser um die Blüten zirkulieren, was den Trocknungsprozess beschleunigt, was jedoch nicht unbedingt der späteren Qualität zu Gute kommt. - Saubere Blüten
Nass-Trimmen kann zu einem sauberen, ästhetisch ansprechenderen Erscheinungsbild der späteren, trockenen Blüten führen.
Nachteil des Nass-Trimmen
- Klebrigkeit
Die Blüten und Blätter können sehr klebrig sein, was das Beschneiden erschweren kann und schnell zu Unlust führt.
Wenn ihr nun mit der Ernte, dem Trocknen und Trimmen fertig seid, kommt die nächste Phase. Dann geht es nämlich über zu der Frage der Weiterverarbeitung deiner Ernte.
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