Annika
17. Januar 2024
Wissen Übersicht über die wichtigsten Cannabinoide
Willkommen in der faszinierenden Welt der Cannabinoide! In diesem Beitrag erforschen wir die Vielfalt der Cannabinoide und deren potenzielle (medizinische) Anwendungen. Wir konzentrieren uns hier besonders auf die wichtigsten Cannabinoide: THC, CBD, CBG, CBN und CBC.
Dir ist sicherlich bekannt, dass unterschiedliche Cannabinoide auch unterschiedliche Wirkungsweisen und Eigenschaften haben. Nachfolgend erläutern wir dir die wichtigsten Cannabinoide. Ganz entscheidend ist jedoch auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Cannabinoide, welches noch ungeahnte Potentiale hat. Dieses Phänomen ist als sogenannter Entourage-Effekt bekannt. Falls du über den Entourage-Effekt noch mehr erfahren möchtest, schaue doch in unseren passenden Lexikon-Eintrag dazu. Nun aber erstmal zu den wichtigsten Cannabinoiden:
Tetrahydrocannabinol (THC)
- Psychoaktive Wirkung
THC ist bekannt für seine psychoaktiven Effekte, die das "High" verursachen, für das Cannabis berüchtigt ist. Es wirkt, indem es an die CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet. - Medizinische Anwendungen
THC wird zur Behandlung einer Vielzahl von Bedingungen eingesetzt, darunter Schmerzlinderung, Appetitstimulation und die Reduktion von Übelkeit. Besonders effektiv ist es bei Patienten, die eine Chemotherapie durchlaufen. - Neuroprotektive Eigenschaften
THC hat potenziell neuroprotektive Wirkungen, die bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson hilfreich sein könnten. - Psychische Gesundheit
THC wird auch in der psychiatrischen Behandlung untersucht, insbesondere bei PTSD, allerdings sind die Ergebnisse gemischt, und es gibt Bedenken hinsichtlich möglicher negativer psychischer Effekte bei einigen Nutzern.
Cannabidiol (CBD)
- Nicht-psychoaktiv
CBD verursacht keine psychoaktiven Effekte und wirkt sogar einigen Effekten von THC entgegen. - Entzündungshemmende Wirkung
CBD ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften, die bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, Arthritis und Hauterkrankungen wie Akne hilfreich sein können. - Neurologische Anwendungen
Es wird für seine potenzielle Rolle bei der Behandlung von Epilepsie, insbesondere schwer behandelbaren Formen, geschätzt. Zudem werden die Auswirkungen auf Angststörungen und Depressionen untersucht. - Krebsforschung
CBD wird auch in der Onkologie erforscht, insbesondere im Hinblick auf seine Fähigkeit, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen und die Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen zu lindern.
Cannabigerol (CBG)
- Augeninnendruck
CBG hat sich als wirksam bei der Senkung des Augeninnendrucks erwiesen, was es zu einem potenziellen Kandidaten für die Behandlung von Glaukom macht. - Entzündliche Darmerkrankungen
CBG zeigt Versprechen in der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen, möglicherweise aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften. - Antibakterielle Eigenschaften
Es hat auch antibakterielle Eigenschaften, die in der zukünftigen Entwicklung von Antibiotika nützlich sein könnten. - Angst- und Stressminderung sowie
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass CBG möglicherweise Angst und Stress mindern kann. (siehe separater Blogbeitrag hierzu).
Cannabinol (CBN)
- Schlaffördernde Eigenschaften
CBN ist für seine potenziellen schlaffördernden Eigenschaften bekannt, obwohl die Forschung in diesem Bereich noch nicht abschließend ist. - Neuroprotektive Effekte
Wie THC und CBD zeigt auch CBN neuroprotektive Eigenschaften. - Appetitstimulation
CBN könnte auch eine Rolle bei der Appetitstimulation spielen, ähnlich wie THC, aber ohne die psychoaktiven Effekte.
Cannabichromen (CBC)
- Schmerzlinderung und entzündungshemmende Eigenschaften
CBC zeigt in Tiermodellen vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich Schmerzlinderung und entzündungshemmender Wirkung. - Antidepressive Wirkung
Es wird erforscht in Bezug auf seine möglichen antidepressiven Eigenschaften. - Hautgesundheit
CBC könnte bei der Behandlung von Akne und anderen Hauterkrankungen nützlich sein, indem es die Talgproduktion reguliert.
Weitere Cannabinoide
- Tetrahydrocannabivarin (THCV)
Ähnlich wie THC, aber mit unterschiedlichen Effekten, einschließlich potenzieller Appetitzügelung und Blutzuckerregulation. - Cannabidivarin (CBDV)
Ähnelt CBD und wird hauptsächlich auf seine potenziellen neurologischen Vorteile untersucht. - Cannabichromevarin (CBCV)
Ein Analogon von CBC, über dessen spezifische Eigenschaften und Wirkungen noch wenig bekannt ist. - Cannabigerovarin (CBGV)
Ein Homolog von CBG, das möglicherweise in der Augenheilkunde und anderen medizinischen Bereichen Anwendung findet. - Cannabinodiol (CBND)
Ein Abkömmling von CBN mit noch unklaren Eigenschaften und medizinischen Anwendungen. - Cannabielsoin (CBE)
Ein weniger erforschtes Cannabinoid, über dessen Eigenschaften und medizinische Anwendungen wenig bekannt ist. - Cannabitriol (CBT)
Ein weiteres Cannabinoid mit begrenzten verfügbaren Informationen über seine Funktionen und Anwendungen. - Tetrahydrocannabiphorol (THCP) und Cannabidiphorol (CBDP)
Kürzlich entdeckte Cannabinoide, die eine stärkere Bindungsfähigkeit an CB1- und CB2-Rezeptoren zeigen und möglicherweise stärkere Effekte als THC und CBD haben. - Delta-8-Tetrahydrocannabinol (Delta-8-THC)
Ähnelt Delta-9-THC (dem Haupt-THC in Cannabis), hat aber mildere psychoaktive Wirkungen. - Cannabinolmethylether (CBNM)
Ein Derivat von CBN, dessen spezifische Eigenschaften und medizinische Anwendungen noch wenig erforscht sind. - Cannabicyclol (CBL)
Ein selten vorkommendes Cannabinoid, dessen Effekte und medizinische Anwendungen noch nicht umfassend erforscht sind.
Diese Liste repräsentiert nur einen Teil der circa 100 bisher entdeckten Cannabinoide, die im Cannabis vorkommen. Die Forschung auf diesem Gebiet entwickelt sich ständig weiter, und es ist wahrscheinlich, dass in Zukunft noch weitere Cannabinoide entdeckt und erforscht werden. Jedes dieser Cannabinoide hat das Potenzial für einzigartige therapeutische Anwendungen, was es zu einem sehr spannenden Forschungsfeld macht.
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