

Annika
19. Oktober 2023
Wissen Cannabis und Koffein: Ein komplexes Zusammenspiel im Gehirn
Kaffee am Morgen, Cannabis am Abend? Beide Substanzen sind in vielen Kulturen beliebt und haben einen bemerkenswerten Einfluss auf unser Gehirn. Doch wie genau wirken sie und was passiert, wenn sie kombiniert werden?
Koffein: Der tägliche Kickstart
Koffein, vor allem in Kaffee enthalten, blockiert Adenosin, einen klassischen Neurotransmitter, der uns müde macht. Das Ergebnis? Ein Gefühl von Wachsamkeit und Konzentration. In Deutschland konsumieren viele Menschen täglich koffeinhaltige Getränke. Doch Koffein ist nicht nur in Getränken zu finden. Schokolade, Nahrungsergänzungsmittel und einige Pflanzen wie Guarana enthalten ebenfalls diesen Wirkstoff. Zu viel Koffein kann jedoch zu Schlaflosigkeit, Zittern, Angstzuständen und anderen Symptomen führen. Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass Koffein das Risiko für Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen senken könnte.

Cannabis: Comedown zum Feierabend
In Deutschland ist der medizinische Gebrauch von Cannabis seit einigen Jahren legal und wir befinden uns aktuell in einer Phase der Teillegalisierung in Deutschland. Die Cannabis-Pflanze enthält über 400 Verbindungen, darunter Flavonoide, Terpenoide und Cannabinoide. THC, das für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist, und CBD, das in kleinen Dosen stimulierend und in höheren Dosen beruhigend wirken kann, sind die bekanntesten. Studien haben gezeigt, dass Cannabis insbesondere die verbale Lernfähigkeit, das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit beeinträchtigen kann.

Was passiert, wenn man sie kombiniert?
Die Kombination von Cannabis und Koffein kann unterschiedliche Auswirkungen haben. In Tierstudien wurde festgestellt, dass Koffein die durch THC verursachten Gedächtnisdefizite verschlimmern kann. Die genauen Auswirkungen dieser Kombination auf den Menschen sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass die Wechselwirkungen im Hippocampus stattfinden könnten, wo Rezeptoren für beide Systeme, das Adenosin- und das Cannabinoid-System, lokalisiert sind.
Risiken und Nebenwirkungen
Die kombinierten Effekte von Cannabis und Koffein sind noch nicht ausreichend erforscht. Es wird jedoch angenommen, dass die Interaktion zwischen den beiden im Hippocampus stattfindet, einem Bereich des Gehirns, der für Kognition und Gedächtnis verantwortlich ist. Koffein könnte die kognitiven Beeinträchtigungen, die durch THC verursacht werden, bei einigen Menschen fördern, bei anderen wiederum ausbalancieren.
Weitere Studien sind hier erforderlich, zumal auch die weiteren Faktoren im Cannabis, wie z. B. der Entourage-Effekt und die individuelle Physiologie und Verstoffwechselung im menschlichen Körper eine Rolle spielen. Daher sind einige Menschen auch große Fans des "Wake and Bake", bestehend aus einem kleinen Frühstück mit Kaffee und einer Dosis Cannabis wohingegen andere Konsumenten mit dieser Kombination nicht viel anfangen können.

Fazit - Beide haben ihr (gemeinsames) Potential
Obwohl Cannabis und Koffein gegensätzliche Effekte auf das Gedächtnis haben können, können die Ergebnisse ihrer Kombination variieren. Mit der weiteren Legalisierung und Nutzung von medizinischem Cannabis in Deutschland werden Forscher hoffentlich mehr Möglichkeiten haben, die Risiken und Auswirkungen der Kombination von Cannabis und Koffein zu untersuchen. Zu diesem Zeitpunkt kann man nur sagen: Versuch macht klug.
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