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Wissen Cannabis lagern: Ist der Gefrierschrank eine clevere Idee?

Viele Cannabiskonsumenten stellen sich die Frage, ob der Gefrierschrank eine gute Option zur Langzeit-Lagerung ihres wertvollen Cannabis ist. Auf den ersten Blick scheint die Idee, Cannabis einzufrieren, sinnvoll, denn wir wissen, dass Kälte oft konservierend wirkt. Doch wenn es um die richtige Aufbewahrung von Cannabis geht, spielen mehrere Faktoren eine Rolle – darunter Licht, Feuchtigkeit, Temperatur und Reibung. Wie gut ist das Einfrieren wirklich?

Die Grundlagen der Cannabis-Lagerung

Bevor wir uns das Einfrieren im Detail ansehen, sollten wir einen Blick auf die grundsätzlichen Faktoren werfen, die bei der Lagerung von Cannabis wichtig sind. Besonders vier Aspekte sind entscheidend, um die Frische und Wirksamkeit deines Cannabis zu erhalten: Licht, Feuchtigkeit, Reibung und Temperatur. Während die Temperatur beim Einfrieren eine große Rolle spielt, dürfen die anderen Faktoren ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

UV-Strahlen: Der versteckte Feind

Licht, insbesondere UV-Strahlen, kann Cannabis schnell schädigen. UVB-Strahlen sind bekannt dafür, den Abbau von THC zu beschleunigen, was die psychoaktive Wirkung von Cannabis verringert. Aus diesem Grund sollte es immer an einem dunklen Ort aufbewahrt werden. Spezielle Glasbehälter, die UV-Licht blockieren, oder das Lagern in kompletter Dunkelheit sind die besten Methoden, um dein Gras vor dem schädlichen Einfluss von Licht zu schützen.

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UV-Strahlung schadet deinem Cannabis. Schütze es daher vor Lichteinstrahlung während deiner Lagerung.

Die richtige Feuchtigkeit

Feuchtigkeit spielt eine ebenso große Rolle, wenn es um die Lagerung von Cannabis geht. Cannabis sollte weder zu feucht noch zu trocken aufbewahrt werden. Zu viel Feuchtigkeit erhöht das Risiko von Schimmelbildung, während zu wenig Feuchtigkeit die Trichome – die kleinen, harzgefüllten Strukturen, die die Cannabinoide und Terpene enthalten – austrocknen lässt. Experten empfehlen eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 55 % und 62 %. Durch luftdichte Behälter und möglicherweise den Einsatz eines Humidors und Thermo-/Hygrometer zur Überwachung lässt sich die Feuchtigkeit optimal kontrollieren.

Reibung: Zerstörer der Trichome

Eine weitere Herausforderung bei der Lagerung von Cannabis ist die Vermeidung von Reibung. Die Trichome auf den Buds sind äußerst empfindlich und können leicht abfallen, wenn sie ständig in Bewegung sind oder Druck ausgesetzt werden. Aus diesem Grund sollten Plastikbeutel oder andere Behälter, die das Cannabis quetschen könnten, vermieden werden. Ein luftdichter Glasbehälter ist die bessere Wahl, um die empfindlichen Trichome zu schützen.

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Die feinen Trichome können durch Reibung, vor allem wenn diese gefroren sind, zerstört werden.

Die Rolle der Temperatur

Temperatur ist ein weiterer wichtiger Faktor. Cannabis sollte nicht zu warm gelagert werden, da dies zu einer schnellen Austrocknung führen kann. Ideal ist eine kühle Umgebungstemperatur von etwa 20 °C. Doch wie sieht es mit dem Gefrierschrank aus?

Ist Einfrieren eine Option?

Einer der vermeintlichen Vorteile des Einfrierens ist, dass es den natürlichen Prozess der Decarboxylierung verlangsamt. Dieser Prozess wandelt das in frischen Buds enthaltene THCA in THC um, was wiederum im Laufe der Zeit zu CBN abgebaut wird – ein Cannabinoid, das eher eine beruhigende Wirkung hat. In der Theorie könnte das Einfrieren diesen Prozess hinauszögern. Doch in der Praxis bringt das Einfrieren von Cannabis einige unerwünschte Nebenwirkungen mit sich.

Durch die extrem niedrigen Temperaturen im Gefrierschrank werden die Trichome spröde und brüchig. Schon bei kleinster Bewegung können sie abbrechen, was dazu führt, dass dein Cannabis an Potenz verliert. Zudem kann es zu einem sogenannten „Gefrierbrand“ kommen, wenn das Cannabis nicht luftdicht verpackt ist. Dieser Effekt tritt auf, wenn dein Cannabis im Gefrierschrank austrocknet und ungenießbar wird. Das Auftauen von eingefrorenem Cannabis kann zudem die Qualität beeinträchtigen, da starke Schwankungen der Luftfeuchtigkeit die Blüten stressen und anfälliger für Schimmel machen.

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Der Tiefkühler sollte deinem Lieblings-Eis vorbehalten sein. Cannabis solltest du besser anders lagern.

Ausnahme: Cannabis-Konzentrate

Eine Ausnahme bilden Cannabis-Konzentrate wie Hasch oder BHO. Da die Trichome hier bereits verarbeitet sind, besteht keine Gefahr, dass sie beschädigt werden. Diese Konzentrate lassen sich gut einfrieren, wenn sie in lichtundurchlässigem Papier und luftdichten Behältern verpackt werden.

Fazit: Die beste Methode zur Cannabis-Lagerung

Die Lagerung von Cannabis im Gefrierschrank ist in den meisten Fällen nicht zu empfehlen. Um die Frische und Potenz deines Cannabis zu bewahren, solltest du stattdessen in hochwertige Glasbehälter investieren und diese an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit kontrolliert wird und dein Gras vor übermäßiger Reibung geschützt ist. Wenn du diese Tipps befolgst, bleibt dein Cannabis über mehrere Monate frisch und wirkungsvoll – ganz ohne Gefrierschrank.

Für weitere Tipps zur optimalen Lagerung schau dir gern unseren Artikel im Grow-Bereich dazu an.

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